Erst vor drei Jahren schrieb Thailand Geschichte, als es als erstes asiatisches Land Cannabis entkriminalisierte und damit den Weg für einen „grünen Rausch“ ebnete, der Touristenattraktionen und Wohnviertel veränderte. Überall schossen farbenfrohe Ausgabestellen, Weed-Cafés und Cannabis-Shops aus dem Boden und zogen Besucher aus aller Welt an. Doch jetzt ändert sich die Situation rasant. Die thailändische Regierung hat strenge neue Regeln eingeführt: Ab sofort benötigen Kunden ein ärztliches Rezept, um Cannabis zu kaufen, und es darf nur noch aus gesundheitlichen und medizinischen Gründen verwendet werden. Werbung, Online-Verkauf und Verkaufsautomaten sind verboten, und die Besitzer von Ausgabestellen müssen sich strengeren Kontrollen stellen. Beamte haben sogar erklärt, sie hoffen, Cannabis in Zukunft wieder vollständig zu kriminalisieren.Dieser Wandel ist ein Schock für viele Unternehmer, die ihre Ersparnisse und Hoffnungen in diese schnell wachsende Branche gesteckt haben – darunter auch Shane Smith, der englische Besitzer der Up In Smoke Cannabis Dispenser & Roof Top Bar & Lounge in Krabi. Sein persönlicher Werdegang gibt einen Einblick in die konkreten Auswirkungen dieser dramatischen Gesetzesänderungen. Shane Smith: Große Träume in Krabi Für Shane Smith war der Einstieg in den Cannabishandel eine Selbstverständlichkeit. „Ich rauche selbst seit 20 Jahren Cannabis und bin auch 20 Jahre lang durch Thailand gereist“, erzählt er. Als Cannabis in Thailand legal wurde, zog er von England nach Krabi, um dort seine eigene Apotheke zu eröffnen. Nach Jahren der Erkundung des Landes entschied er sich für Krabi. „Krabi ist einer der schönsten Orte, die ich je gesehen habe, und perfekt für Touristen. Railay Beach und die Inseln liegen direkt vor unserer Haustür, und die Atmosphäre ist viel angenehmer als in geschäftigen Orten wie Phuket.“  Shane hatte von Anfang an das Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben. „Die Einheimischen haben meine Apotheke hier in Ao Nam Mao sehr gut angenommen“, sagt er. „Die meisten Geschäfte in meiner Straße heißen mich willkommen, weil alle auf meinem Dach Gras rauchen und dann Heißhunger bekommen und in den Restaurants essen!“, lacht er. Doch die Dinge änderten sich schnell, als die Regierung drohte, Cannabis erneut zu verbieten. „Als meine thailändische Freundin und ich hörten, dass sie Cannabis verbieten wollten, waren wir am Boden zerstört, denn drei Jahre lang hatten wir unser ganzes Geld in diesen Laden gesteckt“, sagt Shane. Die neuen Regeln hätten das Ende bedeuten können, doch er ist dankbar für den Kompromiss: „Jetzt dürfen wir weitermachen, aber sie wollen, dass Cannabis-Rauchlokale den Konsum von Cannabis fernhalten. Mein Dach ist mit seiner guten Belüftung ein perfekter Ort dafür.“  Shane plant, seine Dach Bar in eine richtige Cannabis-Raucher-Location umzuwandeln – mit Schildern, die den Leuten zeigen, was sie erwartet. Er ist außerdem stolz darauf, sein gesamtes Cannabis von einer nur fünf Kilometer entfernten Farm zu kaufen. „Es ist eine saubere Farm mit strengen Regeln, und ich kann sehen, wie mein Cannabis angebaut wird“, sagt er. Solche Raucherlokale sind keine neue Idee – in Amsterdam funktioniert das bereits gut. Durch die Schaffung spezieller Orte wie Shanes Dachterrasse für den Cannabiskonsum wird das Rauchen von den Straßen und öffentlichen Plätzen ferngehalten. Thailand folgt diesem cleveren Beispiel nun mit eigenen Raucherlokalen. Shanes Geschichte zeigt, wie sich veränderte Cannabisgesetze auf die Menschen auswirken. Trotz aller Höhen und Tiefen bleiben seine Leidenschaft und Hoffnung für die Zukunft ungebrochen. |