„Mission Immigration – Eddy und das Abenteuer Wohnbescheinigung“
Mein Freund Eddy aus dem Osten – ein kerniger Typ ohne Schnauzbart, Humor wie ein Panzer und dem festen Glauben, dass alles in Thailand „locker flockig“ läuft – wollte mich in meinem Condo für einige Zeit besuchen. Kein Problem, dachte ich. Ich stellte ihm brav die Wohnbescheinigung aus, die ich von meinem büro im Condo erhalten habe. Natürlich ordnungsgemäß mit Passkopie und allem drum und dran. Wir fühlten uns wie zwei Profis im Amtsschimmelreiten.
Doch dann: Ring Ring! Eddy rief an – live aus dem Wartebunker der Immigration in Jomtien.
„Die wollen den Mietvertrag!“, japste er.
Na gut, dachte ich, locker bleiben. Ich raste zurück ins Condo, durchwühlte Schubladen, fand zwischen alten Stromrechnungen tatsächlich den Mietvertrag. Aber das war noch nicht das Ende vom Lied. Obwohl das Hausbuch in meinem Mietvertrag eingetragen war, wollte nun der Beamte auch noch das Hausbuch der Vermieterin sehen, um sicherzugehen, dass die Adresse stimmt – als hätte ich Eddy irgendwo auf einem Baumhaus untergebracht! Also nahm ich Kontakt zu meinem Agenten auf. Der versprach, mit der Vermieterin zu sprechen, und ich wartete… und wartete…
Währenddessen saß Eddy dort, umgeben von thailändischen Formularen, Stirnfalten und wartenden Norwegern. Er schwitzte wie beim ersten Date und fing an, die Steckdosen zu zählen.
Nach 2,5 Stunden, kurz vor „Behörden-Feierabend“, kam von der Vermieterin immer noch nichts! Eddy war dem Nervenzusammenbruch näher als dem nächsten 7-Eleven.
Da sprang in letzter Minute der Glücksstern von Pattaya zur Hilfe:
Eddy sprach aus purer Verzweiflung eine andere Sachbearbeiterin an – freundlich, charmant, mit dem Charme eines Mannes, der weiß, dass er gleich illegal hier ist. Und siehe da: Sie lächelte. Ja, wirklich! Ein echtes thailändisches Lächeln mit Kopfschütteln inklusive.
Dann – Trommelwirbel – bekam er das ersehnte Dokument!
Zack, reingetackert in den Pass, wie eine Eintrittskarte für einen Freizeitpark. Der Tag war gerettet! Denn wären wir auch nur einen Tag später gekommen, hätte die Immigration zu gehabt – und Eddy wäre illegaler Couchgast gewesen. Vielleicht sogar 2 Tage Knast oder gleich lebenslänglich mit Zwangsbesichtigung von Tempeln (Spaß!).
Aber so: Alles im grünen Bereich.
Wir feierten mit einem Bier auf dem Balkon – auf die Bürokratie, die manchmal nervt, aber nie enttäuscht. Und ganz ehrlich:
Warum die Urlauberzahlen zurückgehen? Es gibt da viel Gründe, einen habe ich jetzt mal in eine Geschichte verfasst. Na ja…
Vielleicht hat nicht jeder so viel Glück mit einer lächelnden Sachbearbeiterin wie Eddy.
Sicherheits – Alarm: Touristen meiden Thailand
Fr., 02. Mai 2025 | Bangkok
Ein Artikel von Michael Schwerzer
Der Tourismus, Herzschlag der Wirtschaft, gerät ins Wanken! Am Mittwoch rief Tourismusminister Sorawong Thienthong eine Krisensitzung ein. Mit dabei: die großen Player der Branche — vom Verband thailändischer Reisebüros (ATTA) bis zum thailändischen Hotelverband (THA). Grund? Wachsende Sicherheitsbedenken jagen internationale Touristen in die Flucht.
Sorawong schlägt Alarm
„Der Tourismus ist unser einziger starker Motor“, betonte Sorawong. Doch die Lage ist brenzlig. Der Minister gibt zu: Der ausländische Tourismusmarkt hat einen „kritischen Punkt“ erreicht. Besonders besorgniserregend: Die Zahlen aus China, einem der wichtigsten Märkte, gehen seit Jahresbeginn 2025 zurück. Berichte über Entführungen und Unsicherheiten in der Region schrecken Reisende ab.
Zahlen lügen nicht
Die Statistik spricht Bände: Vom 1. Januar bis 27. April 2025 zählte Thailand 11.841.911 ausländische Besucher — ein mickriger Anstieg von gerade mal 0,12 % im Vergleich zu 2024. China führt die Liste mit 1,6 Millionen Touristen an, gefolgt von Malaysia (1,48 Millionen) und Russland (865.634). Doch die magere Zunahme zeigt: Thailand kämpft.
Lichtblick: Mehr Geld pro Tourist
Trotz der stagnierenden Besucherzahlen gibt’s einen Hoffnungsschimmer: Die Einnahmen steigen! 565,6 Milliarden Baht (circa 15 Milliarden Euro) spülten die Touristen in die Kassen — mehr als im Vorjahr. Der Grund? Reisende geben pro Kopf mehr aus. Sorawong sieht darin ein Zeichen: „Qualität statt Masse könnte unser Weg sein.“
Sicherheitsbedenken bremsen Boom
Doch die Sicherheitslage bleibt ein Stolperstein. Berichte über Entführungen, etwa von chinesischen Touristen, machen die Runde. In den südlichen Provinzen Narathiwat, Yala und Pattani toben Konflikte zwischen Separatisten und Sicherheitskräften — eine No-Go-Area für Reisende. Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen dorthin.
Neue Steuer sorgt für Wirbel
Ab Ende 2025 wird’s für Touristen teurer: Eine Gebühr von 300 Baht (ca. 8 Euro) pro Einreise soll erhoben werden. Sorawong verteidigt die Maßnahme: Das Geld fließe in Infrastruktur und Sicherheit. Doch Kritiker fürchten: Die Steuer könnte preissensible Reisende abschrecken.
Plan für die Rettung
Sorawong bleibt kämpferisch: „Die Lage ist beherrschbar, wenn wir jetzt handeln!“ Die ATTA fordert eine klare Strategie: Mehr Investitionen in Sicherheit, bessere Infrastruktur und gezielte Werbung. Der Minister setzt auf Events wie die Südostasienspiele 2025, um Thailand wieder auf die Karte zu bringen.
Wird Thailand seinen Glanz zurückgewinnen?
Thailand steht an einem Scheideweg. Wird das Land der Lächeln die Sicherheit bedenken zerstreuen und die Touristen zurück locken? Eines ist klar: Ohne schnelle Maßnahmen droht dem Tourismus ein harter Schlag. Sorawong und seine Partner haben keine Zeit zu verlieren — die Welt schaut auf das Paradies in Südostasien.